
Von wegen ein Selbstgänger...
Das erste Mal in dieser Saison wurde vor dem Spiel über ein "Was-wäre-wenn" spekuliert. Im Spiel gegen die Hannoveranerinnen konnte der dritte Platz, mit etwas Hilfe der Hollenstedterinnen sogar Platz zwei erspielt werden. Dementsprechend hoch war die Motivation bei uns Spielerinnen. Catrin wusste diese Euphorie vor dem Spiel etwas zu bremsen und den Fokus auf das Spiel an sich zu legen, denn mit den Gegnern war absolut kein Selbstgänger zu Gast. Das wurde zu Beginn des Spieles dann auch schnell klar. Hannover stieg in das Spiel mit viel Tempo ein und zwang uns zu vielen Fehlern. Im Angriff wurden die Bälle viel zu leicht hergegeben und im Defensivverhalten schafften wir es nicht, die nötige Ordnung zu finden. So war es kein Wunder, dass wir zu Beginn einem Rückstand hinterher liefen. Zum Glück fingen wir uns zügig, konnten durch Paraden von Alex und durch gute Abwehraktionen Bälle gewinnen und somit einen Gleichstand herstellen. 6:6 stand es in der 11. Minute, mit dem 7:6 gelang uns nur eine Minute drauf die erste Führung im Spiel. Leider verloren wir dann wieder etwas den Kopf und ließen vor allem die Flügelspielerinnen von Hannover häufig zum Abschluss kommen. Hannover konnte das Spiel wieder drehen, sich aber nicht wirklich absetzen. Das letzte Tor der ersten Halbzeit war bezeichnend für unser bisheriges Spiel. Hannover war im Angriff und nahm fünf Sekunden vor Schluss das Team-Time-Out. Uns war klar, dass es nur noch einen Pass geben konnte und dann der Wurf folgen musste. Statt uns im Block groß zu machen, zogen wir jedoch die Arme und Köpfe ein, leisteten keinen Widerstand beim Wurf und Lea, inzwischen im Tor, griff am Ball vorbei. Und so konnte Hannover mit einer Zwei-Tore Führung in die Pause gehen.
Auch wenn wir nicht wirklich zufrieden waren mit der bisher gezeigten Leistung, ließen wir die Köpfe keineswegs hängen — es waren ja nur zwei Tore. Und so starteten wir dann auch in die zweite Hälfte. Viel mehr Tempo, engagiertes und cleveres Abwehrverhalten, was dazu führte, dass Lea dann auch etwas parieren konnte, und klarere Abschlüsse. Fünf Minuten brauchten wir, um die Führung zu übernehmen. Leider schafften wir es nicht, uns deutlicher abzusetzen, da wir einige klare Chancen liegen ließen. Hannover konnte immer mit einem Tor dran bleiben und schaffte es in der 40. Minute nochmal die Führung zu übernehmen. Catrin wechselte dann die Rückraumpositionen etwas durch und setze Justine auf die Mitte, um mit ihrer Schnelligkeit Lücken in der zu dieser Phase sehr stabilen Abwehr der Gegner zu reißen. Der Plan ging auf. Rika, Laura, Sarah und Justine selbst wussten diese Lücken zu nutzen. Verbunden mit einer ordentlichen Abwehrleistung konnten wir das 22:22 erzielen und uns anschließend endlich mit 24:22 und 27:24 in der 57. Minute etwas absetzen. Diese Führung konnte Hannover jetzt nicht mehr drehen und so holten wir den vierten Sieg im fünfte Spiel. Am Ende des Spieltags stand ein dritter Platz auf dem Papier, mit dem wir alle zu diesem Zeitpunkt sehr glücklich sind.